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Tatort Obwalden: Strafjustiz im 19. Jahrhundert

  • Kantonsspital Obwalden, Raum «Melchaa» Brünigstrasse 181 Sarnen, OW, 6060 Schweiz (Karte)

Das Obwaldner Institut für Justizforschung und das Staatsarchiv Obwalden haben herzlichen eingeladen, in die faszinierende Welt der historischen Strafjustiz im Kanton Obwalden einzutauchen. Die Veranstaltungsteilnehmenden erlebten eine spannende Reise zurück ins 19. Jahrhundert, als fehlende Gewaltentrennung, altbekannte Heilmittel und spektakuläre Diebstähle die Justiz beschäftigten.

Im Staatsarchiv Obwalden wurden kürzlich über 6300 Strafuntersuchungsdossiers aus den ersten zwei Dritteln des 19. Jahrhunderts hervorgeholt und bearbeitet. Der Bestand, der alle zeitgenössischen Straftaten von der unehelichen Schwangerschaft bis zum Mord umfasst, ist von unschätzbarem Wert für die Geschichte des Kantons und erlaubt tiefe Einblicke in die bisher kaum erforschte Obwaldner Strafjustiz in einer Zeit grosser politischer Umbrüche. In drei Referaten wurden zum ersten Mal daraus spannende Straffälle kompetent vorgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Nach einer Begrüssung und Einführung durch Prof. Dr. Michele Luminati folgten drei Fachreferate von Dr. phil. Carla Roth, Dr. med. Andreas Anderhalden und MLaw Mike Bacher zu exemplarischen historischen Fällen. Neben juristischen und historischen Aspekten wurden auch gesellschaftliche und medizinische Fragestellungen thematisiert. Nach den Vorträgen folgte eine rege Diskussionsrunde mit intensivem Austausch zwischen Referenten und Publikum. Einzelne Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich über die präsentierten Fälle sowie deren gesellschaftliche und rechtliche Implikationen auszutauschen.

Die Kombination aus wissenschaftlicher Präzision, volksnaher Erzählweise und eindrucksvollem Anschauungsmaterial machte den Anlass zu einem wertvollen Beitrag zur regionalen Rechtsgeschichte.

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24. Januar

4. Engelberger Kolloquium «Judikative im Dialog»